Oide nach Athen tragen - Kapitel 3

Halbzeit!

Nun sind wir schon den 6. Tag bei den alten Griechen und haben in der Zwischenzeit einiges erlebt un eines gelernt: Alles was alt und kaputt ist, ist gut. Und davon gibts hier viel!

Tag 5:
Frühstück brauchen wir nicht mehr zu erwähnen. Heute sind wir mit keinem besonderem Elan gesegnet, deshalb gehts nach dem Frühstück erstmal in die Badewanne. Immer noch sehr entspannend.

Wir laufen verschrumpelt und entspannt die Pireous oder so runter und finden einigermassen zielstrebig den Eingang zum Keramikeion. Elli sagt das heisst Kerameikon. Auf jeden Fall ist das ein Trümmerfeld was früher wohl mal den Athener Zentralfriedhof dargestellt hat. Damals war da bestimmt auch noch Stimmung. Wir sehen viele Steine, Schilder und Zeichnungen wie das wohl mal ausgesehen hat. Mit viel Fantasie machen wir uns ein Bild von der Lage. Das zugehörige museum sehen wir uns auch noch an. Neben den üblichen Grabsteinen, Koren und Vasen entdecken wir unter letzteren eine, die zwei antike Griechen/in in einer eindeutigen Position zeigt. Da hatte wohl ein Bestattungsunternehmer einen ganz besonderen Humor!

Nach 1 Stunde sind wir fertig. Wir schlendern durch die Plaka und lassen uns von einem Typ in seine Taverna locken. Das Ambiente ist schön, wir sitzen in der Sonne und essen lecker. Hinterher versuchen wir verzweifelt, genauso zu rechnen wie der Kellner. Wir schaffens nicht. Offenbar ist in Griechenland 1 und 1 nicht immer 2.

Wir laufen weiter zum Philipappos, ein hübscher Hügel südwestlich der Akropolis. An dessen Fuss liegt das Gefängnis von Sokrates, bei dem uns die Batterien vom Foto verlassen. Glücklicherweise gibts aber Handys, weshalb unser Aufstieg nicht gefährdet ist. Auf dem Phlipappos steht ein Stück von einem Grabdenkmal, welches sich ein Philipp oder so mal selber gebaut hat. Es ist alt, es ist kaputt, es ist schön. Um den Phililpappos herum kann man wunderschön spazieren, immer mindestens 100 Meter über der Stadt. Wir geniessen einen herrlichen Blick auf Akropolis, Lycabettus, Piräus, das Meer, überhaupt ganz Athen. Bei strahlendem Sonnenschein :) .

Beim Abstieg planen wir die weiteren Schritte. Wir schaün noch zu einem ägyptischen Restaurant, in dem wir an Sylvester speisen wollten. Hat leider noch zu. Egal, wir laufen zu unserm Gyrosgriechen und werfen uns leckere, fette Gyros Pita für 1,50 rein. Und fallen todmüde ins Bett.

Tag 6:Heute morgen ergab sich tatsächlich eine Neürung in unserem morgendlichen Trott: Ich (Elli) weigerte mich standhaft als erste aufzustehen, weswegen Andi in den saüren Apfel beissen musste. Also frühstückten wir erst um halb 10 ;) . Danach zogen wir los, um auch den allerletzten Rest des letzten Rests des antiken Athen zu erkunden. Zürst landeten wir, man glaubt es kaum, es gibt sie tatsächlich, Steffi ;) in der Hadrians Bibliothek. Allerdings ist das Ding zwar gross aber abgesehen von ein paar Grasbüscheln eher weniger sehenswert. Andi hat aber trotzdem alle Schilder gefunden :) .

Danach fuherte uns unsere Tour zur römischen Agora. Dort gibt es einen Turm der Winde, der schon entsprechend windig aussieht aber trotzdem toll ist. Der Rest der alten Römer unter den alten Griechen bestand mal wieder aus einem hübschen Trümmerfeld. Die eigentlich Touristische Attraktion dort war allerdings ein total durchgeknallter griechischer Hund. Man muss dazu sagen, dass man griechische Hunde normalerweise schlafend vorfindet. Dieser hat aber alles wach gehalten. Katzen, andere Hunde, Tempotaschentücher und brave Touristen wie uns. Beweisfotos folgen.

Im Anschluss sind wir qür durch die Plaka in Richtung Zeus Tempel und Hadrians Bogen. Dort fanden wir zunächst die Antwort auf Steffis Zulassungsarbeit. Hadrian war nämlich kein Römer, sondern ein Athener. Zumindest stand das auf dem Schild am Hadrians-Bogen, der im Vergleich zur Bibliothek noch ganz gut erhalten ist. Mit dieser neün Erkenntnis gesegnet begaben wir uns ins Herz von Athen, den Zeus Tempel. Dort erfuhren wir, dass die Athener dort in den 60er Jahren noch ihr Volksfest abgehalten haben (und die können feiern!!!! ) und deswegen von 141 dorischen Säulen nur noch 15 stehen und eine liegt. Aber die sind ganz schön gross!!! (Einwurf Andi: Die eine Säule wurde 1856 von einem Sturm umgeworfen. Schon erstaunlich, da steht das Ding fast 2000 Jahre und dann kommt ein bisschen Wind und pustet es einfach um. Böser Wind!) Wie dem auch sei: Pünktlich zum Ende unserer antiken Sehenswürdigkeiten-Tour wurde das Wetter etwas zapfiger, und der böse Wind pfeift auch uns an. Aber uns kann so leicht nichts umwerfen, deswegen begeben wir uns noch auf die Spuren der alten griechischen Sportsfreunde und besichtigen das nahegelegene antike Sportstadion, das irgendein toller Architekt für die ersten Spiele der Neuzeit 1896 wieder aufgebaut hat. Leider konnten wir nicht rein, wie uns der Grieche am Eingang versicherte. Wie die anderen Touris, die darin herumspazierten rein gekommen sind bleibt ein Rätsel. Vielleicht sollten wir die Bestechlichkeit des Atheners an sich noch austesten?

Nach dem wir nicht so recht wussten was wir mit dem erst halb vergangenen Tag weiterhin anfangen sollten wagten wir uns nochmals auf die Kinderbespassungsaction am Zappeion, von der wir bereits in Kapitel 1 berichtet haben. Wir kamen, sahen und wunderten uns. Wieder mal. Wir standen eine Weile fassungslos vor der Kinderkaraoke. Ca. 30 Kinder zwischen 3 und 13 machen Fallschirmspiele und singen dazu “Agadu du du” und “Culla Culla”. Wir sind starr vor Entsetzen und vergessen das Beweisvideo.

Langsam erwachen wir aus unserer Trance. Besser gesagt, unser Kaffeehunger weckt uns. Also auf in die Plaka, ein Cafe suchen. Wir laufen etwas planlos umher, was ein findiger griechischer Touri-Fänger sofort ausnutzt. Schon wieder! Wir sind zu weich…
Er verspricht riesige Portionen, die von seiner Mama gekocht werden. Seinem Alter nach ist die Mama zarte 104 Jahre alt. Naja, Olivenöl und Wein versprechen ja ein langes Leben. Ausserdem wollen wir ja nur Kaffee.

Wir essen mit Vorspeise. Weil wir zu weich sind. Elli lässt sich ihre Nudeln ausreden, die Portionen sind, naja, also ohne Vorspeise hätten wir wohl nach dem Essen Hunger bekommen. So sind wir einigermassen satt, und es war unbestritten äusserst lecker. Ich (Andi) sage zu Elli, das Rezept für die Vorspeise gibt es wohl leider nicht. Elli meint, selbst wenn, sie könnte es nicht übersetzen… (Anmerkung Elli: Also ich weiss schon, was ich gemeint habe!!!!)

Wir sind müde, und unsere Füsse tun weh. Wir planen den strategischen Rückzug. Siesta auf griechisch. Nach der Siesta gibts Internet Cafe, Gyros und dann schau mer mal wo wir absacken.

Morgen wirds wohl kein InetCafe geben. Deshalb wünschen wir euch jetzt schon mal ein tolles, aufregendes neüs Jahr 2007!

Kalinichta (die schon da ist!!! Nicht nicht da. @FischerPapa)

Andellios

P.S: Nicht zuviele Vorsätze, aber die dafür einhalten!

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